Flachdächer waren schon in der Antike bekannt. Bereits um 3000 v. Chr. benutzte man nach dem Zeugnis Herodots Bitumen als Baustoff. Vor allem in ariden Gebieten entsprach diese Bauform den klimatischen Verhältnissen. Sofern das Problem der Abdichtung befriedigend gelöst ist, kann eine Nutzung als Dachterrasse stattfinden. Im 6. Jahrhundert v. Chr. entstanden in Babylon etwa die Hängenden Gärten der Semiramis, eines der sieben Weltwunder der Antike. Die Abdichtung bestand in diesem Fall aus Schichten von Asphaltplatten, Backsteinen und Mörtel.
Die Gartenkultur der Antike wurde zur Zeit der Renaissance in Florenz, Rom und Venedig wieder belebt. Dachflächen auf Schlössern wurden zu Dachgärten. Im Barock trat Jakob Marperger (1656–1730) für begrünte Dachflächen ein.
Außerhalb der europäischen Bautradition gehören Flachdächer von Indien über die arabischen Länder bis zu den Pueblos zur traditionellen Bauweise, wobei die Dächer oft als Dachterrassen genutzt werden.
Bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden Flachdächer von Architekturtheoretikern wie Bernhard Christoph Faust propagiert. Getragen von „Balken und Latten, bestehend aus zwei Schichten Fliesen, die mit schwarzem Peche aneinander gepicht sind. Vorteil dieser Dächer: Wohlgestalt der Häuser, Festigkeit, Dauer und Feuersicherheit, mehr Sicherheit vor Blitzschlag.“ Die Gewinnung eines weiteren Stockwerks ohne die Bauhöhe zu verändern, brächte außerdem „eine gute Verzinsung“, zudem könne beim Bau von Flachdächern „viel theures Bauholz eingespart werden“ 1839 entwickelte Samuel Häusler das Holzzementdach, das in Großstädten Verbreitung fand. 1867 publizierte Carl Rabitz die Broschüre „Naturdächer von vulkanischem Cement“ und verfocht darin die Idee des begrünten Flachdaches.
Zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg war das Flachdach Streitobjekt zwischen den Vertretern des „Neuen Bauens“ bzw. des Bauhauses und der konservativen Heimatschutzarchitektur. Die Letzteren, beispielsweise Paul Schmitthenner lehnten das „bolschewistisch-jüdische“ Flachdach aus ideologischen Gründen ab,[3][4] Le Corbusier vertrat es dagegen mit doktrinärer Intensität, wobei sich zunächst allerdings herausstellte, dass bei mitteleuropäischen Klimaverhältnissen das Flachdach nicht immer ideale Resultate bot (etwa im Fall von Le Corbusiers Villa Savoye).[5] In den 1950er Jahren setzte sich das flache Dach endgültig durch.